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ein Werk entsteht

  1. Alle von Prof. Erwin A. Schinzel erschaffenen Skulpturen wurden aus Ton modelliert und anschließend gebrannt - dadurch entstand das sogenannte Original aus Terrakotta. Auf diesen Seiten finden sie übrigens hauptsächlich Abbildungen von diesen Originalen. Sie zeigen die reinste Form des künstlerischen Schaffens.

    Um aus diesen Terrakotta-Originalen eine Skulptur aus Bronze zu erhalten, sind je nach Werk bis zu 20 verschiedene Arbeitsgänge notwendig. Die Werke von Prof. Erwin A. Schinzel wurden und werden ausnahmslos in dem sogenannten Wachsausschmelzverfahren gegossen. Diese Technik wird auch Verfahren mit verlorener Form genannt und basiert auf einer Jahrtausende alten Tradition.

    Mit Ausnahme von wenigen Skulpturen, welche bei Gießereien bzw. Kunsthäusern unter Vertrag stehen, sind alle Werke auf eine Stückzahl von 12 Güssen limitiert, lebensgroße Skulpturen (Großskulpturen) auf nur 6 Güsse.

Wachsausschmelzverfahren
(Verfahren mit verlorener Form)

  1. Um ein positives Wachsmodell zu gewinnen, das dem Original genau entspricht und später ausgeschmolzen werden kann, muss zunächst eine flexible Negativform, meist aus Silikon, erstellt werden.

    Der Former legt hierzu Tonplatten auf die eine Seite des Originalmodells und mehrere Schichten Gips zur Stabilisierung. Dieser Vorgang wird mit der anderen Seite des Originalmodells wiederholt. Diese beiden Hälften des Gipsmantels müssen passgenau verschlossen werden. Nach der Trocknungszeit wird die Gipsform geöffnet und die Tonschicht entfernt. Das Original liegt im Gipsmantel und der entstandene Hohlraum zwischen Original und Gips wird mit flüssigem Silikon gefüllt. Nach dem Trocknen wird das innenliegende Original entfernt und die originalgetreue flexible Negativform ist fertig. In diese Silikon-Negativform kann nicht direkt das flüssige Metall gegossen werden, deshalb muss in weiteren Arbeitsschritten ein positives Wachsmodell hergestellt werden.

    Nun werden beide Silikonhälften sorgfältig mit heißem Wachs bepinselt, die Gipsform wieder fest verschlossen zusammengesetzt, anschließend mit Wachs gefüllt und nach kurzer Zeit das überschüssige Wachs aus der Form ausgegossen. Auf diese Weise entsteht ein hohles Wachsmodell mit rund 4 mm Wandstärke.

    Dieser Wachsrohling wird mit einer Schamotte-Masse befüllt. Die umhüllende Gipsform kann nun entfernt und die Oberfläche des Wachsrohlings falls nötig überarbeitet werden. Der fertige Wachsrohling wird schließlich mit einem Einguss-System und Gusskanälen versehen, durch welche später das flüssige Metall einfließen und die Luft entweichen kann.
    Der so vorbereitete Wachsrohling erhält nun einen Schamottemantel und wird im Brennofen 5 – 8 Tage bei über 600 °C ausgebrannt und dabei das Wachs ausgeschmolzen.
    In den dadurch entstandenen Hohlraum kann im nächsten Arbeitsschritt der Gießer die auf 1250 °C erhitzte flüssige Bronze in einem Zug einfließen lassen. Das flüssige Metall bahnt sich seinen Weg in die vom Wachs hinterlassenen Hohlräume. Dieser Vorgang erfordert große Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um ein perfektes Gussergebnis zu erzielen. Nach dem Erkalten wird die Schamotte-Form zerschlagen, um an die gegossene Skulptur zu gelangen - daher die verlorene Form.

    Der Ziseleur reinigt den Bronzerohling, entfernt die Einguss- und Abluftkanäle und schweißt bei mehrteilig gegossenen Skulpturen die Teile zusammen. Seine Aufgabe ist es, das Gussergebnis zu kontrollieren und Feinheiten in der Oberfläche mit Ziseliereisen, Meißel, Feilen und Polierwerkzeugen nachzuarbeiten, damit der Guss exakt dem Originalmodell des Künstlers entspricht.

    Im letzten Schritt legt der Patineur Hand an das Kunstwerk. Die Metalloberfläche wird mit Patinierlösungen aus verschiedenen Chemikalien behandelt und mit der Gasflamme eingebrannt. So erhält das Kunstwerk besondere Farbeffekte und Schattierungen und seine lebendige Ausstrahlung. Anschließend wird die Skulptur noch einmal gründlich gewaschen und gewachst.

    Das Kunstwerk ist vollendet – geschaffen für die Ewigkeit